Lehrkräfteweiterbildung Informatik
Allgemeine Ziele
Ziel der Lehrerweiterbildung Informatik ist die Vermittlung eines soliden, stabilen, vernetzten, fachdidaktisch fundierten und weitgehend zeitinvarianten Fachwissens im Rahmen des Fachprofils der Kultusministerkonferenz.
Es soll die teilnehmenden Lehrkräfte in die Lage versetzen,
- eigenständig Fachinhalte wissenschaftlich korrekt, altersgerecht und rahmenplankonform auf Schulniveau zielgruppengerecht zu vermitteln,
- die Realisierbarkeit solcher Vorhaben realistisch einzuschätzen,
- Schülerinnen und Schüler wissenschaftspropädeutisch an das Hochschulniveau heranzuführen und ihnen einen Eindruck von Anspruchsniveau und Breite eines Hochschulstudiums der Informatik vermitteln,
- wohldurchdachte Innovationen in den Informatikuntericht einzubringen und sich aktiv an zukünftigen Rahmenplanerörterungen zu beteiligen.
Modulübergreifende fachliche Ziele
Die teilnehmenden Lehrkräfte sollen
- Informatik als sprachbildendes Unterrichtsfach (wie bisher z. B. Mathematik und Latein) begreifen,
- Informatik als Ingenieurswissenschaft mit den ihr inhärenten Widersprüchen zwischen Entwurfszielen und technisch notwendigen Kompromissen verstehen,
- die Bedeutung der Abstraktion kennen und das Einhalten von Abstraktionsschranken und Invarianten beachten,
- Software auf der Basis von Spezifikationen systematisch entwickeln können,
- Einsicht in die Diskrepanz zwischen Modellierungs- und Implementierungssicht besitzen,
- Probleme gesellschaftlicher Auswirkungen des Einsatzes globaler Informatiksysteme kennen,
- Grundsätze der informationellen Selbstbestimmung und des Datenschutzes kennen und
- wissen, wie ein sorgfältiger Umgang mit personenbezogenen, elektronisch gespeicherten Daten geleistet werden kann.
Vorbemerkung zu fachdidaktischen und schulbezogenen Inhalten und Zielen
Die Inhalte reichen von der Einbeziehung von Unterrichtseinheiten bis zur Behandlung spezieller fachdidaktischer Fragestellungen zu Fachthemen. Eigene Erfahrungen mit einer breiten Palette von Vermittlungsformen (Diskussion, Präsentation, Exkursion, Experimentalunterricht, systematische Beobachtung, Lernen durch Lehren etc.) werden angestrebt, stehen jedoch unter dem Vorbehalt der Realisierbarkeit innerhalb des vorgegebenen engen Zeitrahmens. Das Modul Analyse fachlichen Lernens wirkt dabei ergänzend. Die gesondert ausgewiesenen unterrichtsbezogenen Kombimodule Softwarepraktikum und Datenbankpraktikum dienen unter anderem dazu, Material für den Informatikunterricht kennen zu lernen und selbst erstellen zu können.
Die Lehrkräfte können
- die Fachinhalte in ihrem Schwierigkeitsgrad beurteilen,
- begründen, ob, und wenn ja, inwieweit die Fachinhalte im Schulunterricht realisierbar sind,
- Abhängigkeiten der Fachinhalte von anderen Inhalten (z. B. Voraussetzungen) angeben
- die Bedeutsamkeit dieser Abhängigkeiten für einen logischen Stoffaufbau darlegen,
- den Stellenwert der Inhalte für den Rahmenplan der Sek I / Sek II begründen,
- exemplarisch zu Fachinhalten aus Veranstaltungen der Weiterbildung Unterrichtseinheiten entwickeln,
- Literatur (Lehrbuch, Veröffentlichung, Quelle aus dem Netz) recherchieren und kritisch bewerten,
- Fachinhalte vor dem Hintergrund der allgemeinen Bildungsziele des Faches in der Bedeutsamkeit einordnen,
- bei Verfahren und Algorithmen Verständnishürden zu erfassen und didaktisch-methodisch Abhilfen angeben,
- Wechselbezüge einzelner Fachinhalte fachübergreifend herstellen - insbesondere zu Fachinhalten anderer Schulfächer - und ihre Wichtigkeit einschätzen.
Letzte Aktualisierung: 15. August 2022
FACHBEREICH MATHEMATIK UND INFORMATIK